Ich selbst habe eine sehr starke Bindung zu Schiffen und ich liebe das Wasser. Das Meer ist manchmal von überwältigender Schönheit und ein andermal flösst es einem Angst und Schrecken ein. Es kann kann ruhig und beruhigend sein oder wild und beunruhigend. Es ist wie das Leben. Wie das Leben eines Unternehmens und wie das eines jeden Menschen. Schiffe bezwingen seit vielen Jahrhunderten, um von A nach B zu kommen. Sie verbinden Ziele. Ziele, die beispielsweise Unternehmen haben. Und ein solches Boot lebt und überlebt von den Menschen, die dort ihren Job machen. Und um so besser sie ihre Arbeit machen, um so sicherer ist die Fahrt. Die Matrosen und Offiziere sind das Herzstück. Viele Unternehmen wissen das heute. Doch wie werden diese Menschen besser in ihrem Job? Was treibt sie an, sich auf solche teilweise waghalsigen Reisen zu begeben? Das ist das Meer bei der Führung.

Was ist das Meer bei der Führung?

Die Sehnsucht und sicherlich auch die Abenteuerlust. Geben wir denn heute in den Unternehmen, den MitarbeiternInnen eine Sehnsucht? Oder ein wenig Abenteuer? Abenteuer, mal etwas auszuprobieren, auch wenn es nicht funktioniert? Lassen wir es zu, dass Angestellte sich mit einbringen und Fehler machen dürfen? Schaffen wir es, Sehnsüchte zu wecken? Wecken wir etwas Geheimnisvolles? Das ist das Meer bei der Führung. Den Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass sie Teil von etwas Größerem sind, kann da schon helfen.

Besatzungsmitglieder lernen viele Dinge auf zwei unterschiedliche Arten:

• aufgrund der Rückmeldung der Kollegen und Offiziere 
• in Extremsituationen, in denen sie wichtige Erfahrungen sammeln

Übertragen auf Unternehmen ergeben sich für mich daraus zwei wichtige Aspekte:

1. Feedback ist absolut notwendig, um Menschen zu entwickeln. Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass jeder die Regeln kennt und anwenden kann. Auch wenn das heute zu Standardseminaren gehört, können viele Führungskräfte die Methode nicht richtig anwenden. Sicherlich auch aus Angst. Angst, dass der Mitarbeiter die Aussage doch falsch auffasst. Meist liegt es daran, dass das Feedback nicht ganz korrekt angewendet wurde und es so zu einem persönlichen Angriff kommt. Oft hindert uns diese Angst, überhaupt das Gespräch zu führen. Wir lassen ungeahnte Chancen liegen. Hier plädiere ich sehr häufig für eine Feedback-Kultur in Unternehmen. Glauben Sie mir, es ist wie mit allen neuen Dingen: machen, machen, machen.

2. In Extremsituationen sind wir alle gezwungen, unsere Komfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen zu machen. Es muss ja nicht gleich eine Extremsituation sein. Doch fordern Sie mal ihre Mitarbeiter heraus, sich in ungewohntes Terrain zu begeben. Wir lernen, mit neuen Situationen umzugehen. Um beim zweiten Mal, kommt uns diese Situation bereits bekannt vor, so dass wir auf Erfahrungen zurückgreifen können. Wenn möglich sollten wir es vermeiden, dass Mitarbeiter in einen Angstzustand geraten, da dieser auch zu einer Panik werden kann. Dann ist ein Lernen kaum zu erwarten.

Um so besser ihre Mitarbeiter mit neuen Situationen umgehen können, um so besser sind sie für die Zukunft gerüstet. Feedback hilft dabei, hinderliches Verhalten abzulegen und förderliches Verhalten zu verstärken.

Die eine Sache ist nun, den Text gelesen zu haben und eventuell dem Autor zuzustimmen. Vielleicht drücken Sie auf „gefällt mir“. Das freut sicherlich den Autor. Doch die Frage ist: was machen Sie mit dieser Erkenntnis? Was wird sich morgen ändern? Wie wollen Sie das für sich, für ihr Unternehmen nutzen? Jeder Weg zu einem Ziel fängt mit dem ersten Schritt an. Und wenn Sie dabei Unterstützung benötigen, bin ich gerne bereit, Ihnen dabei behilflich zu sein. Doch Sie müssen den ersten Schritt machen, um ein Schiff zu betreten.

Dabei wünsche ich Ihnen ganz viel Erfolg.